Porsche und seine Kundenteams haben die Le-Mans-Nacht in beiden GT-Klassen bestimmt. In der GTE-Pro-Kategorie führt die Startnummer 92, in der Amateurklasse kämpfen zwei 911 RSR an der Spitze.
Stuttgart. Das Porsche GT Team führt die GTE-Pro-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans an. Nach starker Fahrt durch die Nacht haben Kévin Estre, Michael Christensen und Laurens Vanthoor im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 bei noch rund acht verbleibenden Stunden einen Vorsprung von mehr als einer Minute. Das Trio aus Frankreich, Dänemark und Belgien hatte 2018 bereits gemeinsam einen Klassensieg beim größten Langstrecken-Rennen der Welt erreicht. Das Schwesterauto mit der Nummer 91 liegt nach fast 16 Stunden Fahrzeit auf Rang vier. In der GTE-Am-Klasse haben die Kundenteams WeatherTech Racing und Hardpoint realistische Siegchancen.
„Unser Ziel war es, gut durch die Nacht zu kommen. Das ist uns bestens gelungen“, schildert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Das Tempo im Rennen ist enorm hoch und der Wettbewerb sehr eng. Ungewöhnlich ist es, dass es in den ersten 16 Rennstunden keinen einzigen Einsatz der Safety-Cars und keine einzige Full-Course-Yellow-Phase gab. Das bedeutet, dass über eine sehr lange Zeit wirklich immer am Limit gefahren wurde. Das ist hart – nicht nur für die Fahrer, sondern auch für das Material. Wir mussten aus diesem Grund relativ früh die Bremsen an der Startnummer 92 wechseln. Das haben wir nun hinter uns. Jetzt heißt es: acht Stunden Vollgas. Es wird ein Sprint bis zum Ende.“
Die Le-Mans-Nacht verlief für nahezu alle Teilnehmer bei der 90. Auflage der 24 Stunden von Le Mans ohne größere Zwischenfälle. Estre, Christensen und Vanthoor fuhren ein konstant schnelles Tempo und konnten sich an der Spitze phasenweise ein Polster von über zwei Minuten erarbeiten. Am frühen Morgen absolvierte die Einsatzcrew von Manthey einen routinemäßigen Bremsenwechsel. Dadurch schrumpfte der Vorsprung an der Spitze. Im Schwesterauto konnten die Kollegen Gianmaria Bruni (Italien), Frédéric Makowiecki (Frankreich) und Richard Lietz (Österreich) ein ähnliches starkes Tempo fahren, allerdings warf das Team unter anderem eine Durchfahrtsstrafe zurück. Die Startnummer 91 liegt allerdings noch in der Führungsrunde und hat somit noch gute Chancen auf einen Podestplatz.
In der GTE-Am-Kategorie setzen die Kundenteams WeatherTech Racing und Hardpoint ihre beeindruckende Vorstellung auch in der Nacht nahtlos fort. Die beiden Porsche 911 RSR mit den Nummern 79 und 99 wechselten sich über weite Strecken in der Führungsarbeit ab. Zur 16-Stunden-Marke belegen die beiden Autos die Positionen zwei und drei mit nur geringem Rückstand auf die Spitze. Der Renn-Neunelfer von Proton Competition, in dem Hollywood-Star Michael Fassbender sein Le-Mans-Debüt feiert, hat bereits elf Runden Rückstand. Die Startnummer 46 von Project 1 ist nach mehreren Zwischenfällen ausgeschieden.
Fahrerstimmen zur Startphase
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Es ist ein hartes Rennen, in dem wir immer wieder enorm kämpfen müssen. Wir haben zu Beginn zunächst etwas Boden verloren, weil die Autos unserer Konkurrenz bei Sonnenschein und hohen Streckentemperaturen besser funktionierten. In der kühleren Nacht haben wir den Spieß umgedreht und uns an der Spitze einen großen Vorsprung herausgefahren. Gegen 6:00 Uhr am Morgen haben wir unseren Bremswechsel absolviert und dabei rund eine Minute verloren. Aber die anderen müssen bestimmt auch noch einmal in die Garage. Das gleicht sich bestimmt wieder aus.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich habe am frühen Morgen einen schwierigen Doppelstint gefahren. Es gab fast während der gesamten Zeit eine Slow Zone. Dort habe ich unsere Reifen kaum auf Temperatur halten können. Es gab dadurch immer ein starkes Untersteuern. Wir haben sicherlich einiges an Zeit verloren, aber ich konnte nichts daran ändern. Nun ist die Sonne wieder da. Das sollte uns bezüglich der Reifennutzung helfen.“
Alessio Picariello (Porsche 911 RSR #99): „Bislang läuft bei uns alles nach Plan. Unsere Reifen bieten eine gute Konstanz. Im ersten Stint haben wir immer viel Grip, aber auch zum Ende eines Doppelstints können wir immer noch ein gutes Tempo fahren. Wir hatten leider etwas Pech mit einer Slow Zone. Wir haben unseren Boxenstopp absolviert als die Strecke noch frei war, während die Konkurrenz später stoppte als alle langsamer fahren mussten. Dabei haben wir rund eine Minute verloren. Jetzt geben wir Gas, um das wieder aufzuholen. Unser Auto läuft prächtig. “
Quelle: Porsche
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