Großer Preis der Steiermark 2021 – Ein Ausblick von Mercedes auf das Rennen und die Statistik des Teams

Der Formel 1 Double-Header auf dem Red Bull Ring beginnt an diesem Wochenende mit dem achten Saisonlauf 2021: dem Großen Preis der Steiermark.

Nachdem letzten Rennen bliebt nicht viel Zeit zum verschnaufen. Wie wir Toto Wolf von Mercedes kennen, freut er sich auf den Zweikampf mit Red Bull Racing um die Weltmeisterschaft. Klar, am Ende soll Mercedes vorne sein.

Das schrieb Toto über die Steiermark:

Von den Fans über die Fahrer bis hin zu den Teammitgliedern: Diese Saison reißt uns alle von unseren Sitzen. Der Große Preis von Frankreich bot ein spannendes Rennen mit einem weiteren engen Kampf zwischen den vier Top-Fahrern und diese Herausforderung finden alle in unserem Team sehr reizvoll.

Nachdem die Enttäuschung über den verpassten Sieg verflogen war, gab es auch viel Positives, das wir aus Frankreich mitnehmen konnten. Mit den Plätzen zwei und vier haben wir eine gute Punkteausbeute eingefahren und die Pace des Autos war im Vergleich zu Monaco und Baku ein Fortschritt, der Mut macht. Das haben wir der harten Arbeit unserer Teammitglieder in den Werken und an der Rennstrecke zu verdanken.

Aber während wir wissen, dass noch ein langer Weg vor uns liegt und sich uns noch viele Chancen bieten werden, kommt es in einer Saison wie dieser auf jeden einzelnen Punkt an. Jeder Zähler kann am Ende den Unterschied ausmachen und bei den zurückliegenden Rennen haben wir Punkte liegen lassen.

Wir hatten unsere Nachbesprechung für Frankreich und haben die Bereiche verstanden, in denen wir Möglichkeiten sehen, um uns weiter zu verbessern. Jetzt kommt es darauf an, diese Verbesserungen bei den nächsten beiden Rennen in Österreich umzusetzen. Hoffentlich können wir dort dafür sorgen, dass das Pendel wieder in unsere Richtung ausschlägt. Zum Glück müssen wir auf unsere nächste Chance nicht lange warten und ich kann jedem einzelnen Teammitglied die Entschlossenheit ansehen.

Österreich war in den vergangenen Jahren eine schwierige Strecke für uns, obwohl wir dort im Vorjahr gut unterwegs waren. Wir wissen jedoch, dass die Situation in dieser Saison ganz anders ist. In Spielberg erwarten uns eine sehr schnelle Runde und ein kurzer Kurs, auf dem es weniger Möglichkeiten gibt, um Zeit gutzumachen. Die Abstände werden sehr eng sein, deshalb heißt es für uns volle Attacke!



Zahlen & Fakten: Steiermark Grand Prix

  • Mit Blick auf die Rundenzeit besitzt Spielberg derzeit die kürzeste Runde im Formel 1-Kalender. Valtteris Pole-Zeit beim letztjährigen Österreich GP (1:02.939 Minuten) ist der aktuelle Rundenrekord.
  • Obwohl die Rundenzeit auf dem Red Bull Ring die kürzeste im Kalender ist, ist der Kurs mit 4,318 km nur der fünftkürzeste – hinter Brasilien, Mexiko, den Niederlanden und Monaco.
  • Aufgrund der niedrigen Rundenzeiten und der kurzen Streckenlänge ist das Qualifying in Österreich eines der engsten des Jahres und es gibt viel weniger Möglichkeiten, Zeit gutzumachen.
  • Gleichzeitig können die Fahrer während des Qualifyings mehr Versuche fahren, wenn sie die nötigen Reifensätze dafür zur Verfügung haben, und die Teams können in den einstündigen Trainings mehr Runden abspulen.
  • Die Strecke ist eine der aggressivsten mit Blick auf die Form, Tiefe und den Abstand der Kerbs. Das war besonders auffällig bei den beiden Rennen im Vorjahr. Die hohen „Sausage“-Kerbs an den Kurvenausgängen sind ebenfalls aggressiv. Aus diesem Grund ist diese Strecke eine der härtesten für die Fahrzeugaufhängung.
  • Aufgrund der aggressiven Natur der Kerbs auf dem Red Bull Ring ist das Risiko hoch, sich einen Schaden am Bodywork des Autos einzuhandeln. Deshalb beschädigen die Fahrer ihre Autos oftmals im Training, wenn sie das Limit der Strecke austesten.
  • Spielberg weist die wenigsten Kurven aller aktuellen F1-Strecken auf (10 Kurven) und hat damit eine weniger als das Autodromo Nazionale Monza.
  • Von diesen 10 Kurven werden sieben als Grip limitiert angesehen, das heißt hier muss der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nehmen. Die Kurven 2, 5 und 8 werden alle mit Vollgas durchfahren und gelten somit bei strikter Auslegung nicht als Kurven.
  • Die Strecke weist eine starke Neigung von einer Seite zur anderen auf, ein gutes Beispiel dafür ist Kurve 3. Hier fällt die Strecke in Richtung Scheitelpunkt ab, wenn das Auto über die Kuppe fährt, während es am Kurvenausgang beschleunigt. Dies führt dazu, dass sich ein Rad in der Luft befindet, was zu Problemen beim Bremsen, der Stabilität und der Traktion führen kann.
  • In Österreich gibt es drei große Bremszonen, zwei davon werden als „stark“ angesehen. In diesen wirken für mehr als 0,4 Sekunden über 4g auf den Fahrer ein. Das führt zu einer höheren Abnutzung der Bremsen. Die Kurven 1, 3 und 4 folgen zudem nah aufeinander, was zu sehr heißen Bremsen führen kann.
  • Die Fahrer sind in Österreich für 73% der Rundenzeit mit Vollgas unterwegs – der zweithöchste Wert der Saison. Nur in Italien verbringen die Fahrer mehr Zeit bei Vollgas (78%).
  • Die Temperaturen können in Österreich sehr schwanken, was das Wochenende alles andere als unkompliziert macht. Im Verlauf der vergangenen fünf Jahre schwankten die Temperaturen am Renntag zwischen 16°C und 32°C.
  • Die Höhenlage und der niedrigere Luftdruck haben in Spielberg Einfluss auf die Kühlung des Motors sowie der Bremsen, da der Massenstrom durch die Kühler und Bremsbelüftungen niedriger ist.
  • Der Höhenunterschied von 69 Metern vom niedrigsten zum höchsten Punkt der Strecke ist einer der größten der Saison. Das ist jedoch wenig überraschend, wenn man die Lage des Red Bull Rings in den österreichischen Alpen bedenkt. Der niedrigste Punkt liegt auf der Start-/Zielgeraden, ihren höchsten Punkt erreicht die Strecke in Kurve 3.
  • In der schnellen Kurve 9, der vorletzten Kurve auf dem Red Bull Ring, lasten auf den Fahrern Kräfte von bis zu 5,1g. Das ist der dritthöchste Wert der gesamten Saison.
  • Die Formel 1 tritt auch in diesem Jahr an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden auf dem Red Bull Ring an. Das bringt den Vorteil mit sich, das die Teams am ersten Wochenende viele Daten sammeln können und dadurch vor dem zweiten Event wissen, wie sich die Reifen und die Autos verhalten. Das kann aber auch einen Nachteil darstellen, da es zu einer Einschränkung der Strategie-Optionen führen kann.

Stat-Attack: Steiermark und mehr

Steiermark Grand Prix 2021 – Zeitplan

Session Ortszeit (CEST) Brackley (BST) Stuttgart (CEST)
Training 1 (Freitag) 11:30-12:30 10:30-11:30 11:30-12:30
Training 2 (Freitag) 15:00-16:00 14:00-15:00 15:00-16:00
Training 3 (Samstag) 12:00-13:00 11:00-12:00 12:00-13:00
Qualifying (Samstag) 15:00-16:00 14:00-15:00 15:00-16:00
Rennen (Sonntag) 15:00-17:00 14:00-16:00 15:00-17:00

Strecken-Bilanz – Mercedes F1 auf dem Red Bull Ring

  Starts Siege Podiums Poles Erste Reihe Schn. Runden DNF
Mercedes 8 6 10 6 8 3 2
Hamilton 8 2 4 3 4 2 1
Bottas 8 2 5 3 4 0 1
MB Power 15 9 21 9 17 8 8

Technische Stats – Bisherige Saison (Bahrain Wintertest bis heute)

  Runden absolviert Distanz absolviert (km) Kurven durchfahren Gang- wechsel PETRONAS Benzinein- spritzungen
Mercedes 2.349 11.677 39.296 118.167 93.960.000
Hamilton 1.219 6.021 20.478 61.128 48.760.000
Bottas 1.130 5.655 18.818 57.039 45.200.000
MB Power 9.298 44.542 184.043 468.103 371.920.000

Mercedes-Benz in der Formel 1

  Starts Siege Podest- plätze Poles Erste Reihe Schn. Runden Doppel- siege Reine erste Reihe
Mercedes (Gesamt) 234 118 244 129 236 88 58 77
Mercedes (Seit 2010) 222 109 227 121 216 79 53 75
Hamilton 273 98 170 100 164 55 N/A N/A
Bottas 163 9 59 17 41 17 N/A N/A
MB Power 504 205 519 213 417 183 89 114

Quelle: https://daimler.com , Mercedes-benz.com/EQ-FormulaE und mercedesamgf1.com